Besuch der MS „Kavo Manali“ im Lübecker Hafen
In den ersten Monaten des Jahres laufen mehrere Bulk-Carrier (Massengutfrachter) den Lübecker Hafen an – so beispielweise die „Kavo Manali“, registriert auf den Marshall Islands, die mit ihrer Länge von 225m und der Breite von 32m eher eine Seltenheit im Hafen ist.
Die meisten Bulk-Carrier haben eine lange Seereise hinter sich und die Crews freuen sich dementsprechend sehr, wieder einmal einen Hafen anzulaufen und festen Boden unter den Füßen zu haben. So auch die Seeleute der „Kavo Manali“, die zuletzt aus Saint Nazaire in Frankreich kam und deren Crew aus 15 Filipinos, 5 Griechen, einem Türken und einem Ukrainer besteht.
Für Seeleute ist der Kontakt zur Familie in der Heimat allgemein schwierig – so freute sich die Crew sehr, als Mitarbeiter der Seemannsmission die Besatzung mit SIM-Karten und so mit mobilem Internet für die Smartphones versorgte. Auch die Zeitungen in den verschiedenen Landessprachen der Seeleute wurden mit großem Interesse angenommen und manch ein Seemann saß schnell mit den „News“ in einer ruhigen Ecke der Crewmesse und war in die Neuigkeiten aus seinem Heimatland vertieft. Der Koch der „Kavo Manali“, der hervorragende Schokoladenkekse bäckt und uns auf einen Kaffee einlud, erzählte, dass er sich immer über Besuche freue: „So kommt frischer Wind an Bord und wir sehen auch mal andere Gesichter – die Crew fährt über Monate lang tagein, tagaus zusammen auf diesem Schiff. Da ist eine Abwechslung immer willkommen.“
Die Crew besuchte zudem an drei Tagen unseren Seemannsclub „Sweder Hoyer“ am Lehmannkai: Die Seeleute nutzten das freie Internet, um mit der Familie zu skypen, spielten
Billard und hielten bei Getränken und Snacks einige „Klönschnacks“ mit dem ehrenamtlichen Team der Seemannsmission. Im Seemannsclub willkommen zu sein, bietet für Crews die Möglichkeit, für einige Stunden Abstand vom lauten und geschäftigen Schiff zu bekommen und vom Bordalltag abzuschalten. Abends brachten Mitarbeiter die Crewmitglieder mit dem VW-Bus wieder zurück an Bord.
Nun geht die Reise der „Kavo Manali“ weiter nach Rostock, wo das Schiff – wie schon in Lübeck – noch mehr Getreide laden wird. Zielhafen der Getreidebulker ist letztendlich meist Nordafrika oder Saudi Arabien.
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Autorin: K.Bretschneider
"Weihnachten am Ohr":
LübeckerInnen können Telefonminuten für Seeleute im Lübecker Hafen verschenken
Die Deutsche Seemannsmission in Lübeck e.V. ruft mit der Aktion „Weihnachten am Ohr“ zu Spenden auf, um Seeleuten aus aller Welt in den Weihnachtsfeiertagen einige Telefonminuten mit der Familie in der Heimat zur schenken.
Weihnachten naht – und damit das Fest, an dem man sich mit der Familie trifft, gemütliche Stunden unter dem Tannenbaum verbringt, lecker isst und es sich gut gehen lässt.
Doch für viele Seeleute gilt dies nicht: Sie sind an 365 Tagen im Jahr im Einsatz - auch an Weihnachten. An Heiligabend geht es an Bord in der Regel zwar ruhiger zu und der Koch sorgt für ein Festessen für die Crew - doch das kann die meisten Seeleute nicht darüber hinweg trösten, dass Sie Weihnachten ohne ihre Liebsten verbringen müssen. Das Heimweh ist in diesen Tagen besonders groß.
Mit der Aktion „Weihnachten am Ohr“ möchte die Deutsche Seemannsmission in Lübeck e.V., die im Lübecker Hafen Ansprechpartner für Seeleute aus aller Welt ist, möglichst vielen Crewmitgliedern ermöglichen, an Heiligabend einige wertvolle Minuten mit der Familie in der Heimat zu telefonieren: Pro 5 €, die gespendet werden, bekommt ein Seemann eine Telefonkarte und somit einige Minuten „Weihnachten am Ohr“ geschenkt. Dafür kann ein Seemann beispielsweise 54 Minuten auf die Philippinen telefonieren oder 16 Minuten auf die Kap Verden.
Die Aktion sorgte in anderen deutschen Häfen, in denen die Seemannsmission aktiv ist, bereits für strahlende Gesichter bei Seeleuten. Vielleicht haben auch Sie Lust, einige Telefonminuten an einen Seemann zu verschenken?
Kontoverbindung:
Deutsche Seemannsmission in Lübeck e.V.
Stichwort „Weihnachten am Ohr“
IBAN: DE47 2305 0101 0001 0554 09
BIC: NOLADE21SPL
Sparkasse zu Lübeck
Wer eine Spendenbescheinigung wünscht, sollte seinen Namen und seine Adresse angeben.
Im Namen der Seeleute sagt die Seemannsmission bereits jetzt ein herzliches Dankeschön für Ihre Spende und wünscht Ihnen eine frohe Advents- und Weihnachtszeit!
Weihnachtsvorbereitungen bei der Seemannsmission
Ehrenamtliches Team packt 500 Weihnachtspäckchen für Seeleute
Viele Seeleute verbringen Weihnachten auf See – fernab der Heimat und ohne ihre Familie. Auch wenn es an Heiligabend ruhiger an Bord ist, kommt dort nicht die gleiche Weihnachtsstimmung wie zu Hause auf. Gerade in diesen Tagen fühlt sich manch ein Seemann einsam.
Aus diesem Grund schenkt die Lübecker Seemannsmission den Seeleuten, die den Hafen in den letzten Tagen vor Weihnachten anlaufen, ein Weihnachtspäckchen mit einer kleinen Überraschung – insgesamt 500 Stück an der Zahl.
Das Einpacken der Geschenke ist immer eine logistische Herausforderung – doch das ehrenamtliche Team der Seemannsmission (dieses Jahr mit der Unterstützung eines Travemünder Lotsen) meistert diese Dank mehreren Jahren Übung inzwischen souverän: Der große Billardtisch im Seemannsclub wurde diese Tage als Packtisch umfunktioniert und bei fröhlicher Stimmung packten alle gemeinsam Päckchen für Päckchen.
So sind wir in diesem Jahr schon gut vorbereitet auf die Tage um und an Weihnachten, um Seeleuten mit den Päckchen eine kleine Freunde zu bereiten.
Bordbesuchertag in Lübeck
Am Freitag, den 16.9., fand in der Station Lübeck der überregionale Bordbesuchertag für ehrenamtliche BordbesucherInnen statt. Elf ehrenamtlich und drei hauptamtlich Mitarbeitende der Seemannsmission aus den Stationen Kiel, Hamburg, Lübeck und London lernten sich an diesem Tag kennen und setzten sich mit dem Grundsatzpapier zum Bordbesuchsdienst, das bei der Seemannsmission schon seit längerer Zeit in der Entwicklung ist, auseinander. In Kleingruppen und später im Plenum fand unter der Anleitung von Diakonin Christine Freytag (Bremerhaven) und Diakonin Maike Puchert (Hamburg) ein intensiver Austausch über die zahlreichen Facetten der Besuche von Seeleute an Bord statt.
Auch das Kennenlernen der Arbeit mit Seeleuten im Lübecker Hafen kam nicht zu kurz: Der vom stellvertretenden Hafenkapitän M. Ullrich organisierte Besuch in der Revierzentrale Travemünde und eine Rundfahrt über den Skandinavienkai, bei dem die ehrenamtlichen Bordbesucher weitreichende Einblicke in die Entwicklung des Lübecker Hafens bekamen, stand auf dem Programm.
Ein gelungener Tag, der einen guten inhaltlichen Austausch mit ehrenamtlich Mitarbeitenden anderer Seemannsmissionsstationen ermöglichte und interessante Anregungen für den Bordbesuchsdienst und die Arbeit mit Seeleuten lieferte.