Welch eine Aussicht – für Seeleute und für alle Erschöpften und Ermüdeten und Überforderten! Für uns alle, die immer wieder an die Grenzen der Belastbarkeit stoßen, für Schülerinnen/ Schüler /und all die, bei denen irgendwann der Akku leer ist, das Gefühl herrscht: nichts geht mehr.
Auch all Ihr bekommt neue Kraft, dass Ihr Euch fühlt wie Adler, die sich mühelos in die Lüfte erheben.
Wie kommt der Prophet Jesaja zu so einer Aussage ?
Dieser Jesaja befindet sich mit der Führungsschicht des Staates Israel ca. 500 Jahre vor Jesu Geburt im babylonischen Exil. Jerusalem, Hauptstadt und Tempel sind zerstört, die Menschen als Gefangene im fremden Land. Die Israeliten fern der Heimat sind verzweifelt. Keine Neuigkeiten von daheim, keine Chance, ein eigenes Lebenszeichen zu schicken. Keine Idee, wann es für sie wieder nach Israel zurück gehen könnte. Die Launen der Machthaber bewegen
sich auf und ab wie Wellen im Meer. Mal sind sie freundlich und scheinen den Israeliten Gutes zu wollen und sie bald nach Hause kehren zu lassen, mal sind sie wortkarg und feindlich und geben nicht das Geringste preis.
In der ersten Zeit waren die Israeliten noch guter Dinge. Sie hofften und redeten, sie beteten und versuchten das Beste aus der neuen, fremden Lage zu machen. Doch mit der Zeit schwanden die Kräfte: die Kräfte zum Arbeiten bei einseitiger, ungewohnter Ernährung, die Kräfte zum Reden und Beten und sogar zum Hoffen.
Mutlosigkeit stellte sich ein und machte psychisch und physisch krank.
Sie fühlen sich von ihrem Gott verlassen. ER , der ihnen das Land, in dem Milch und Honig fliessen, verheissen hatte, liess sie nun in der Fremde eingehen und allein. Jede Kraftquelle schien versiegt. Gemeinschaft kostete zu viel Energie und wurde nicht mehr gepflegt. Schon die wenigsten Worte der Unterhaltung eines geregelten Alltags fehlten.
In diese Trostlosigkeit und Verzweiflung hinein spricht Jesaja die Worte Gottes: „Denkt Ihr etwa, ich lasse Euch allein ? Männer werden müde und erschöpft – ja. Das gibt es im Leben. Aber es bedeutet nicht das Ende. Denn ICH, Gott, bin niemals am Ende meiner Kräfte. Ich gebe Euch neue Energie und neues Leben und den Blick nach vorne, den Ihr so dringend braucht, um diese Durststrecke zu überstehen.“