Weiterlesen: Ein Mann, der fuhr auf See...
Diese Tage war die Lübecker Seemannsmission intensiv mit einen jungen philippinischen Seemann im Kontakt, der an Bord eine Blinddarmentzündung bekommen hatte und eine Operation benötigte: Wir besuchten ihn fast täglich in der Klinik und vermittelten beispielsweise bei sprachlichen und kulturellen Unklarheiten.
Zudem waren wir Zuhörer für die vielen Sorgen über seine Gesundheit und für die Gedanken zu seiner Arbeitssituation: Könnte er wieder problemlos zu See fahren bzw. seinen Arbeitsvertrag fortsetzten, wenn er nun für eine Operation einige Zeit von seinem Schiff wegbliebe?
Vor allem aber waren wir einfach „da“: Jeder und jede von uns weiß, wenn wir uns unwohl fühlen, wenn wir krank sind oder wenn uns, wie dem jungen Seemann, eine Operation bevorsteht, suchen wir Menschen, die uns nahe stehen, die uns mit unseren Ängsten und Sorgen verstehen und uns Trost und Seelenwärme spenden können. So konnten wir Seemannsmissions-Mitarbeiter dem jungen Mann durch unsere Besuche hoffentlich ein bisschen Geborgenheit und Nähe in der Fremde spenden und Ängste lindern, gleichwohl wissend, dass wir ein unvollkommener Ersatz für die vielen Familienangehörigen sind, wie sie auf den Philippinen am Krankenbett gewesen wären.
Inzwischen ist der junge Mann nach einer erfolgreichen Operation zurück auf den Philippinen und bedankte sich sehr herzlich für die Unterstützung der Seemannsmission: „I would like to thank you so much you did on me!“, schrieb er der Seemannsmission kurz vor seinem Abflug nach Manila.
Autoren: B.S. / K.B.